VERANSTALTUNGEN IN EBENSEE

ABSCHLUSSBERICHTE

Inzwischen sind die Abschlussberichte und Eventbeschreibungen der drei Treffen in Ebensee, Wangen und Prato zusammengestellt und veröffentlicht worden. 

Sie können sie hier im PDF-Format herunterladen

Abschlussberichte

Ebensee	Wangen	Prato

Eventbeschreibungen

Ebensee	Wangen	Prato

Eines der wichtigsten Projekte und Aktivitäten im Rahmen der Städtepartnerschaft Prato-Ebensee ist die "Reise der Erinnerung" (viaggio della memoria), eine Studienreise zu ehemaligen NS-Konzentrationslagern, die von der ANED Prato seit vielen Jahrzehnten gefördert wird.

Die immer im Mai (anlässlich des Jahrestages der Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrationslager Mauthausen und seiner Außenlager) organisierte Reise hat bereits Tausende von Jugendlichen zu den Lagern Mauthausen, Ebensee, Gusen und Hartheim geführt, in denen Hunderte von italienischen Deportierten, darunter viele aus Prato, in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs (1944/45) ihr Leben verloren.

Initiativen dieser Art sind eine Möglichkeit, das Engagement für das Erinnern und gegen das Vergessen zu fördern und vor allem jungen Menschen das Thema durch Erfahrungen aus erster Hand in der Atmosphäre der ehemaligen Lager näher zu bringen.

Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird den Jugendlichen auch ein Instrument zur kritischen Lektüre und Analyse der Gegenwart an die Hand gegeben: Die Vergangenheit zu kennen ist unerlässlich, um zu vermeiden, dass in Zukunft dieselben schwerwiegenden Fehler gemacht werden.

Die Teilnehmer des CERV-Projekts werden in solche Aktivitäten der Erinnerungsreise einbezogen; sie werden die Themen auch in speziellen Workshops vertiefen.

Im September wird es auch die Möglichkeit geben, das Deportationsmuseum in Prato zu besuchen.

Die Erzählung "Non è una gita" (Das ist kein Ausflug)

Ein Audiotagebuch, das der "Reise der Erinnerung" gewidmet ist,  - von Donnerstag, dem 4. Mai, bis Montag  den 8. Mai, dauerte . Drei Busse voller Mädchen und Jungen aus Mittel-Und Oberschulen aus Prato und vielen anderen Orten der Region kehrten nach der durch die Pandemie verursachten Pause zu den Orten der Erinnerung zurück, die mit der Geschichte der Deportationen verbunden sind, die von Prato ausgingen, insbesondere nach den Streiks im März 1944.

Der Bericht über diese Reise und die Kommentare der Teilnehmer wurden zu einem Pratosfera-Podcast mit dem Titel "Dies ist keine Reise" (auf italienisch).
Den gesamten Pratosfera-Podcast finden Sie hier>>>

Einige Teilnehmer unseres Projekts haben Interviews
(auf italienisch) gegeben, die Sie hier anhören können

DAS PROGRAMM IN EBENSEE IM DETAIL

Donnerstag, 4. Mai 2023

Anreise

16:00 Uhr
Besuch des Zeitgeschichtemuseums Ebensee
Unsere Reise nach Ebensee ging früh los. Um sechs Uhr dreißig waren wir startklar und um sieben Uhr auch der Bus. Unsere Reise ging nicht nur früh los, sondern auch sehr lang. Nach zwölf Stunden waren wir endlich in Ebensee. Aufgrund der Verspätungen konnten wir leider nicht mehr das Zeitgeschichtemuseum besuchen, das sich mit der Zeit zwischen 1918 und 1955 auseinandersetzt.

19:00 Uhr
Begrüßungsabend mit gemeinsamem Abendessen
Als wir in Ebensee angekommen sind, wurden wir trotz Verspätung herzlich mit einem Abendessen empfangen. Die Teilnehmer:innen aus Wangen und Ebensee konnten wir erst am nächsten Tag richtig kennenlernen, da diese schon vor unserer Ankunft in ihre Unterkunft zurückfahren mussten.

Eine ausführlichere Berichterstattung des ersten Tages steht hier als pdf zum Download bereit.

Freitag, 5. Mai 2023

8:00 Uhr
Besuch der Gedenkstätte Schloss Hartheim
Der erste Programmpunkt des ersten Tages war die Besichtigung des Schlosses Hartheim. Obwohl die Bilder vermitteln, dass dies ein schöner Ort sei, trägt dieser eine grausame Vergangenheit mit sich.Während des Nationalsozialismus wurde das Schloss von den Nazis als Euthanasieanstalt genutzt. In den Jahren 1940 bis 1944 wurden dort mindestens 30.000 Menschen ermordet. Diese waren zu Anfang meist Menschen mit Behinderungen oder psychisch kranke Menschen, später wurden jedoch auch arbeitsunfähige KZ-Häftlinge Opfer des Tötungsbetriebs.Heute dient das Schloss Hartheim als Lern- und Gedenkort. Wir haben an einer Führung durch die Räumlichkeiten teilgenommen und uns dabei intensiv mit der Geschichte dieses Ortes auseinandergesetzt.

Eine ausführliche Berichterstattung des Besuches in Hartheim steht hier als pdf zum Download bereit.

14.00 Uhr
Workshop im Rathaus Ebensee
Am Nachmittag haben wir an einem Workshop teilgenommen. Dieser hat sich mit der Thematik auseinandergesetzt, wie die Erinnerungskultur an den Nationalsozialismus und dessen ´Verbrechen auch in Zukunft, wenn keine Zeitzeugen mehr am Leben sind, aufrechterhalten werden kann. Ebenso haben wir uns mit Fragen beschäftigt, wie wir Ungerechtigkeiten und Diskriminierung heute entgegentreten sollten und welche Rolle Sprache beim Umgang damit spielt.

Eine ausführliche Berichterstattung der Workshops steht hier als pdf zum Download bereit.

18.00 Uhr
Stationen des Bedenkens

Am Abend fand die Veranstaltung Stationen des Bedenkens statt. Als 1943 von Hitler beschlossen wurde, in Ebensee einen Stollen zu bauen, um dort einen Standortort für die Rüstungsindustrie zu errichten, der vor Luftangriffen geschützt war, wurde das Konzentrationslager Ebensee errichtet. Dieses diente als Arbeitslager, dessen Insassen Tag und Nacht am Bau des Stollens arbeiten mussten. Insgesamt waren im Konzentrationslager mindestens 18.000 Gefangene, von denen mindestens 8.000 durch Arbeit ermordet wurden. Bei den Stationen des Bedenkens haben wir den Opfern gedacht und sind den Weg entlang gegangen, denen die Häftlinge jeden Tag vom Konzentrationslager zum Stollen gehen mussten. Dabei sind wir am einzigen Überrest des Konzentrationslagers, dem Eingangstor, vorbeigelaufen.

Eine ausführliche Berichterstattung der Stationen des Bedenkens steht hier als pdf zum Download bereit.

Samstag, 6. Mai 2023

9.00 Uhr
Besichtigung des Stollens

Am Morgen des zweiten Tages haben wir den Stollen besucht, dessen Bau mindestens 8.000 Opfer kostete und von Häftlingen des Konzentrationslagers Ebensee durchgeführt werden musste. Kurz vor der Befreiung des Konzentrationslagers war es der Plan der Nationalsozialisten, alle Häftlinge in den zu verfrachten und diesen anschließend zu sprengen. Gegen diesen Plan wurde erfolgreich Widerstand geleistet, wodurch es am Tag der Befreiung dem sechsten Mai 1945 noch Überlebende gab.

Eine ausführliche Berichterstattung der Besichtigung des Stollens steht hier als pdf zum Download bereit.

10.30 Uhr
Gedenkfeier zur Befreiung des Konzentrationslagers

Zum Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Ebensee, dem sechsten Mai 1945, findet jährlich eine Gedenkfeier statt. Da Häftlinge aus ganz Europa nach Ebensee deportiert wurden, waren auch an der Feier Delegationen aus Ungarn, Italien, Tschechien, Frankreich, Serbien und Deutschland vertreten. Ebenso waren Angehörige von in Ebensee gefangenen Häftlingen anwesend, die durch Redebeiträge von den Erinnerungen dieser berichtet haben.

Eine ausführliche Berichterstattung der Gedenkfeier steht hier als pdf zum Download bereit.

15.00 Uhr
Schiffsrundfahrt auf dem Traunsee

Am Nachmittag haben wir eine Bootsfahrt auf dem Traunsee gemacht und konnten so auch etwas von der schönen Umgebung um Ebensee herum sehen. Es hat sogar trotz des angekündigten Regens kurz die Sonne geschienen.

Eine ausführliche Berichterstattung über die Schiffsrundfahrt steht hier als pdf zum Download bereit.

19.00 Uhr
Freundschaftsabend zur Feier der Städtepartnerschaft mit gemeinsamen Abendessen
Anlässlich des Freundschaftsabends präsentierten die Jungendlichen die Ergebnisse der Workshops  auf der Basis von Bildern des Straßburger Künstlers Edouard Steegman - angelehnt an das Buch von Victor Klempner „Die geraubte Sprache“ – mit den Thematiken Manipulation, sprachliche Verführung, Unfreiheit im Nationalsozialismus.Hier ist der Film ihrer Präsentationen. Sie können den Film hier ansehen>>>
Eine ausführliche Berichterstattung über den Freundschaftsabend steht hier als pdf zum Download bereit.

Sonntag, 7. Mai 2023

9.00 Uhr
Besuch des Konzentrationslagers Mauthausen

Eine ausführliche Berichterstattung über den Besuch in Mauthausen steht hier als pdf zum Download bereit.

Montag, 8.5. 2023

Abreise