VORWORT
Die Geschehnisse der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, allen voran die zwei Weltkriege und die Verbrechen des Holocausts, führten zum Bewusstsein, dass der Nationalismus immer wieder zu neuen Kriegen und folglich zu neuen Katastrophen führen wird. Daraus folgt, dass Europa nur als Einheit, durch gegenseitigen Respekt eine sichere Zukunft für alle Menschen garantieren kann.
Die Geschehnisse, die zu diesem Bewusstsein führten liegen mehr als 75 Jahre zurück, was bedeutet, dass kaum noch Zeitzeugen am Leben sind und oft keine Kenntnis der Geschichte mehr vorhanden ist, vor allem bei Jugendlichen.
Die Bürger*innen der Europäischen Union müssen daher das Bewusstsein einer gemeinsamen Identität erlangen.
Die Menschen identifizieren sich nicht nur mit einer Nation, sondern auch mit ihrer Stadt und ihrer Region. Aber wenn sie sich nicht nur als Franzose/Französin, Italiener*in oder Deutsche*r sehen, sondern sich auch als Marseiller*in, Elsässer*in, Müncher*in, Bayer*in oder als toskanisch empfinden, warum dann nicht auch als europäisch?
Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Generation gerichtet, die jetzt aufwächst und das Schicksal des zukünftigen Europas bestimmen wird: unsere Jugendlichen. Sie sind diejenigen, die unsere oben beschriebenen Ziele der gepflegten Erinnerungskultur, Solidaritätsaktionen und Demokratisierungsprozesse verinnerlichen müssen, ausleben und mit Überzeugung vertreten sollten.